Vor ein paar Wochen habe ich angefangen, Gitarre zu spielen. Wobei das hochtrabend klingt, denn eigentlich habe ich nur angefangen, die Seiten zu quälen, seltsame Töne zu produzieren und mir die Finger zu verrenken. Nein, ehrlich, so fühlt sich das an. Natürlich weiß ich, wie so etwas klingen soll. Natürlich weiß ich, dass es Akkorde gibt und mir war klar, dass die alle Namen haben und auch dass es da Regeln, Tonleitern und Muster gibt. Wie komplex das Ganze ist, war mir allerdings nicht klar. Auf der Suche (bisher erfolglos) nach einem Gitarrenlehrer, der mir in Kram, Leben und Kontostand passt, bin ich in Richtung YouTube gedriftet. Und habe tatsächlich Lehrer gefunden, die mir Spaß machen. Zwei im Besonderen und dann noch ein paar, denen ich fasziniert zuschaue, das Kinn auf der Gitarre abgestützt und mit gesunder Selbstironie erkenne: „Das kann ich nicht. Aber schön isses.“
Was ich kann sind das Intro von „Wonderwall“, die Akkorde von „Hurt“, „Let it be“ in schmerzhafter Langsamkeit und die Melodie von „Everybody Hurts“, die super klingt, wenn ich den Wechsel zwischen D-Dur und G-Dur denn mal ohne Pause hinbekomme. Gestern habe ich „What shall we do with the drunken sailor“ in gefühlten 10 Minuten gelernt, was sich hochtrabend anhört. Tatsächlich sind das nur zwei Akkorde und der entsprechende Rhythmus. Easy. Aber ein Erfolgserlebnis. Ich bin so beeindruckt, dass zwischen den Fehltönen und Saitengeschrammel, zwischen den holprigen Akkordwechseln und Momenten der absoluten Verzweiflung, tatsächlich und immer öfter die richtigen Töne aus meiner Gitarre kommen. Perfekt ist woanders, aber für mich sind diese kleinen Fortschritte extrem motivierend (als ich das erste Mal die ersten Töne von „Shallow“ geschafft habe, hätte ich fast geweint). Meine Fingerkuppen haben mittlerweile Schwielen, aber das ist okay, wenigstens sind sie jetzt nicht mehr taub.
Ebenso holprig wie mein Gitarrenlerndebüt ist mein
Weg zum Debüt als Indie-Autorin. Grundsätzlich weiß ich, was ich will, wo ich
hinwill und wie das alles aussehen soll. Buch schreiben, Lektorat, Cover, raus
damit.
Ja, aber dann kam die Praxis und die brachte einen kleinen Stolperstein nach
dem anderen. Ich habe kein Problem damit zuzugeben, dass ich mir das Ganze
einfacher vorgestellt habe. Schließlich werben die großen Selfpublishing
Anbieter mit der Leichtigkeit des Prozesses. Ja, denkste. Einfach ist der D-Dur
Akkord und im Vergleich dazu sogar der C-Dur. Ein Ebook zu veröffentlichen
dauert leider einfach einen Moment länger. Die letzte Woche habe ich mit
Coverdesignern und Kindle Create verbracht, was mich am Anfang mal eben halb in
den Wahnsinn getrieben hat. Erst nachdem ich das Ganze auf Seite geschoben und
mich durch einen Haufen nützlicher Tipps und Tricks gekämpft hatte, kam dann
die Erleuchtung. Bis zum nächsten Stolperstein, vermute ich mal. Ohne Cover
kann ich keine Werbung machen und ohne Werbung verschiebt sich mein Veröffentlichungstermin.
So viele Kleinigkeiten hängen von anderen Kleinigkeiten ab und immer wieder
werde ich ausgebremst.
Aber so ist das mit allen neuen Dingen im Leben. Es dauert eben so lange wie es
dauert und im Prinzip sitzt mir ja
keiner im Nacken (außer mir selbst und meinem Ehrgeiz). Wenn das Buch im
Juli raus kommt, kommt es halt im Juli. Wenn im August, dann im August. Rom
wurde auch nicht an einem Tag erbaut, heißt es doch immer so schön. Und so
schrammel ich einfach weiter auf der Gitarre rum, wenn es mal wieder warten auf
Antwort und/oder Inspiration heißt und lege mein Schicksal in die großen Hände
des Universums. Das wird schon. Irgendwann.
Ich danke Ihnen für die lieben Zeilen auf der Amazon-Seite. (Ich bin die Miss_Penny) Ich war ganz aus dem Häuschen, als ich gesehen habe, dass Sie mir etwas geschrieben haben! 😉 Nachdem ich Ihr Buch über die Take That Konzerte gelesen habe, war ich 2019 tatsächlich selber auf meinem allerersten T.T.-Konzert. Und es war genauso wundervoll wie Sie es beschrieben haben! ♥ Ich wünsche Ihnen alles Gute und Danke für das wundervolle Büchlein. Sind Sie heute denn noch Fan von Take That?
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Liebe Miss_Penny, natürlich mag ich Take That noch, muss aber zugeben, dass sich mein Musikgeschmack auch verändert hat. Das ist wahrscheinlich so im Leben. Trotzdem verfolge ich die ‚Jungs‘ noch, habe es allerdings dieses Jahr nicht auf ein Konzert geschafft. Ich wünsche Ihnen auch alles Gute und ich würde mich freuen, wenn Sie die Nase vielleicht auch in mein neues Buchkind stecken würden 😉
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Liebe Reni, schön zu lesen, dass Sie immer noch Take That mögen und es ist schön zu erfahren was Sie jetzt so machen… Und das Sie immer noch schreiben. Ihr neues Buch habe ich schon bei Amazon aufgestöbert und werde es mir bestellen! Unbedingt! 🙂 🙂 Das „Nobody Else“ Buch habe ich jedenfalls 2x hintereinander gelesen, es hat mir die Wartezeit bis zu meinem ersten Konzert sehr verkürzt! 😉 Liebe Grüße und vielen Dank. 🙂 ♥
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